Alchemilla xanthochlora

Blackbox-Gardening – die kreative Idee mit den großen Überraschungseffekten

Sie sind mehr der spontane Typ? Sie mögen es, wenn Überraschungen und Dynamik in Ihrem Leben eine Rolle spielen? Und Sie lieben Ihren Garten? Dann ist das Blackbox-Gardening garantiert eine Überlegung wert!

Es unterscheidet sich grundlegend vom total durchgeplanten Gärtnern, bei dem keine Pflanze selbst entscheidet, wo sie am liebsten leben möchte. Die Philosophie des gärtnerischen Wirkens ist, die Natur zum gleichberechtigten Partner zu machen. Man will sie nicht bezwingen, sondern sinnvoll beteiligen, ohne den Überblick zu verlieren. Das Ergebnis ist eine Mischung von bewusst gesetzten Akzenten und ein Füllhorn an Zufallsergebnissen, die den Betrachter immer wieder freudig erstaunen lassen.

Natürlich hat man zu Beginn eine Vorstellung davon, was im Garten blühen und gedeihen soll. Doch man setzt nicht eine Vielzahl von Pflanzen an genau vorgegebene Orte. Sondern man sucht sich einige wenige aus, die man aus Samen wachsen lässt. Alternativ oder auch in Kombination entscheidet man sich für Initialstauden, die man einpflanzt. Nun wartet man ab und beobachtet, welchen Platz die Abkömmlinge der botanischen Pioniere sich suchen. Dort unterstützt man sie durch Bodenverbesserung oder nimmt mit der Zeit auch einzelne Exemplare heraus, wenn es zu dicht wird. Auf diese Weise wird Wildwuchs vermieden. Gestalterisch wirkt man auch durch Hinzufügen weiterer Pflanzen. So greift man ins freie Spiel der Kräfte immer wieder regulierend ein.

Durch das Zusammentreffen von kurz- und langlebigen Pflanzen kommen mit der Zeit unglaubliche Effekte zustande. Manche Arten blühen plötzlich sehr intensiv und ausdauernd, andere erscheinen erneut, nachdem man sie eine ganze Zeitlang nicht gesehen und schon fast vergessen hat. Dazu kommen die vielen Hybriden, die nur durch die Kreativität der Natur erzeugt werden. So ergibt sich ständig ein neues Bild. Diese Überraschung ist immer positiv, denn man hat sich ja bewusst von der Vorstellung einer pedantischen Anordnung getrennt, die von klar umgrenzten Beeten mit gestutzten pflanzlichen Bewohnern geprägt ist.

Am Anfang ist es sinnvoll, langlebige Stauden als Initiationspflanzung vorzugeben. Der Frauenmantel ist ein gutes Beispiel. Grundsätzlich sind Pflanzen geeignet, die sich generativ ausbreiten. Das heißt, die Vermehrung erfolgt durch Samen und nicht aus Einzelteilen von Pflanzen. Hochgezüchtete, empfindliche Pflanzen sind nicht geeignet. Die Blackbox ist das ideale Mittel für Freunde von ungehemmter und natürlicher Schönheit.

Es gibt eine Menge unkomplizierter Stauden für die Blackbox. Sonnige Abschnitte lieben die Schafgarbe und der Zierlauch, die Hundskamille und die Graslilie. Auch mit Hasenohr, Wiesen-Storchschnabel und Reitgras finden sich hervorragende Kandidaten für die innovative Art des Gärtnerns. Salbei, Kerbel und Wermut sind noch einige von vielen weiteren Möglichkeiten.

Im halben oder vollen Schatten bieten sich beispielsweise Winterling und Schneeglöckchen, Nachtviole und Nesselblättrige Glockenblume, Christrose, Lungenkraut und Wolfsmilch an. Der Scheinmohn greift mit Farbe und Form wirkungsvoll ins fröhliche Sprießen ein.

Wer es mehr auf ein Blumenbeet abgesehen hat, ist mit der Jahrhunderte alten Melde, der Pfirsichblättrigen Glockenblume und dem Roten Fingerhut gut bedient. Immer wunderschön dazwischen macht sich die Akelei, die schon ganz allein für Romantik und ein herrliches Farbenspiel sorgt. Auch Sonnenhut und Königskerzen mischen als prächtige Kombinationselemente gern bei den kreativen Impulsen mit.

Sogar Trockenmauern und Kiesbeete sind Bewerber für das Naturerlebnis der anderen Art. Das Große Löwenmaul, Mannstreu und Fetthennen entpuppen sich hierbei als wunderbare Starthelfer.

Blackbox-Gardening ist für Anfänger absolut geeignet, und es ist eine grandiose Idee für Teilbereiche von Gärten. Es entzündet eine Experimentierzone, in der man die Lebensphasen seiner Pflanzen aktiv miterlebt. Vom Aussäen über das Heranwachsen und Keimen bis zum Erblühen und der Samenbildung reicht die Beobachtung, die Spaß und Lernzuwachs bringt. Wenn dann ein neues Pflanzenkind an anderer Stelle entsteht und seinen eigenen Zyklus beginnt, hat der Gärtner auch seine Erfüllung gefunden.

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